Kunstbunker Hainholz Hannover – In Kooperation mit dem Kultursommer Hainholz, UA 5. September 2021
Musiktheater nach Motiven von Wilhelm Busch
Ausführende: „Gesellschaft für 1A-Qualitätskunst“ | artefiktion e.V.
Konzeption und Regie
Kaum ein anderer Künstler des 19. Jahrhunderts genießt eine solche Popularität wie Wilhelm Busch. Jeder meint Busch zu kennen, wobei sich die Kenntnis zumeist generationsübergreifend auf „Max und Moritz“ beschränkt. Dennoch ist das Klischee des Humorig-Kindlichen eine Täuschung, die das Abgründige, die absurde Logik und die nicht-lineare Dramaturgie der comichaften Bildergeschichten verdeckt. Diese Aspekte wurden in dem Musiktheater-Projekt mit zeitgenössischen künstlerischen Mitteln erlebbar gemacht. In der Begegnung mit der alltäglichen und doch so surrealen Welt Wilhelm Buschs, des tückischen Niedersachsen, wurden Buschs Geschichten nicht einfach nacherzählt. Im Sinne einer szenisch-musikalischen Collage begab sich das Publikum auf einen Parcours und traf auf merkwürdige und überraschende, idyllische oder beunruhigende Szenerien mit Figuren, die Buschs Welt entsprungen zu sein scheinen und sich wie in einem dreidimensionalen Bilderbogen neuen Platz suchen müssen.
Protagonisten des Geschehens sind zwei Schauspielerinnen und drei Musikerinnen, von denen im Verlauf des Probenprozesses eigens Klang- und Sprachkompositionen entwickelt wurden. Je nach Situation nimmt dabei auch die Musik verschiedene dramaturgische Haltungen ein: das Spektrum zwischen freien Klang- und Geräuschexperimenten, strengen kompositorischen Strukturen bis hin zu gelegentlichen stark verfremdeten ironischen Stilzitaten macht Buschs Werke zu einem aufregenden und vergnüglichen Hörabenteuer.
Klaus Angermann – Autor, Schauspieler, Christiane Ostermayer – Schauspielerin, Jessika Zehnpfennig – Komposition, Klarinette, Vladimir Gorup – Komposition, Akkordeon, Jan Skorupski – Komposition, Akkordeon, Elvira Freind – Ausstattung
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